HEPATOZOONOSE
Allgemeines
Bei der Hepatozoonose handelt es sich um eine parasitäre Infektionserkrankung.
Überträger sind die braune Hundezecke und die Igelzecke.
Der Erreger wird oral durch Fressen, Verschlucken oder Zerbeißen der Zecken übertragen. Die Mutter kann den Parasiten an ihre Welpen weitergeben. Auch eine Übertragung durch intensiven Fuchskontakt (z. B. Fressen von Fuchsaas) ist möglich.
Der Parasit dringt in die Darmwand ein und gelangt mit dem Blut in verschiedene Organe. Hepatozoen befallen die weißen Blutkörperchen, Milz, Leber, Muskulatur, Lungen und das Knochenmark. In den befallenen Organen löst der Parasit eitrige Entzündungen aus.
Der Nachweis der Erkrankung ist frühestens 4 Wochen nach der Infektion möglich.
Ganz Europa, nördlich bis Slowenien und Tschechien, in Deutschland ein endemisches Gebiet in die Lüneburger Heide.
Nach Blutabnahme mit verschiedenen Laboruntersuchungen.
Andere Möglichkeiten bieten PCR-Nachweise oder Antikörpertests.
Die Hepatozonoose tritt häufig in Begleitung mit weiteren Infektionskrankheiten (z. B. Anaplasmose, Borreliose) auf. Deswegen ist dringend ein umfassendes Reiseprofil notwendig.
Die Infektion kann ohne erkennbare Symptome verlaufen, oder mittel- bis hochgradige Erkrankungen verursachen. Auch lebensbedrohliche Verläufe sind möglich.
Man unterscheidet zwischen akuten und chronischen Symptomen.
Akut: Fieber, Gewichtsverlust, Lymphknotenschwellung, Durchfälle, Blutarmut, Nasen- und Augenausfluss.
Akute Symptome treten bis zu 3 Monaten nach der Infektion auf.
Chronisch: Anämie, Muskelentzündungen, Störungen des zentralen Nervensystems, Krampfanfälle, Abmagerung, wiederkehrende Durchfälle.
Bei nachgewiesenem Befall mit Krankheitsanzeichen erfolgt die Behandlung mit einem Antiprotozoika, gegebenenfalls in Kombination mit einem Antibiotikum.
Bei nachgewiesenem Befall ohne Krankheitsanzeichen erfolgt keine Behandlung.
Trotz erfolgreicher Therapie ist nach 2-6 Monaten ein Rückfall möglich.
Eine Eliminierung des Erregers ist nach derzeitigem medizinischem Stand nicht möglich.
Eine Besonderheit ist die jahreszeitabhängige zyklische Aktivität und Zahl der Erreger. In den Wintermonaten ist ein Nachweis oft nicht möglich. Die Parasiten zeigen sich bei einem Test erst mit Anstieg der Temperaturen (z. B. im Sommer).
Häufig kommt es zu einem Ausbruch der Erkrankung nur in immungeschwächten Tieren oder wenn eine Infektion mit anderen Blutparasiten gegeben ist.
Die Hepatozoonose ist – trotz ihres Namens – keine Zoonose.
Prophylaxe
Zur Vorbeugung aller genannten Infektionserkrankungen eignen sich, im Handel oder bei Ihrem Tierarzt erhältliche, Spot-on Präparate oder Halsbänder.
Suchen Sie ihr Tier zusätzlich regelmäßig auf Zecken ab.
Lassen Sie sich vor Reiseantritt in ein Risikogebiet umfassend beraten.
Auch Hunde, die bereits infiziert sind, sollten vorbeugend gegen Mücken- und Zeckenstiche behandelt werden. An ihnen können sich Überträger infizieren und weitere Tiere oder auch Menschen anstecken.